Ein Buch für die offenen Bücherschränke am Welttag des Buches 2019

Die urbanlife eG gibt heute am Welttag des Buches den Startschuss für ein Projekt für die offenen Bücherschränke. Das Buch für den offenen Bücherschrank mit Geschichten von Menschen für Menschen.

So wie die BOKX-Schränke ihre Umgebung verändern, verändern auch Geschichten Menschen. Geschichten hat die Menschen immer zusammengebracht. Sie schaffen Verbindung und das ist genau das, was wir mit den Bücherschränken erreichen wollen.

Ab heute bis Ende Oktober sammeln wir Geschichten rund um das Thema „Großeltern“. Was haben Sie/habt Ihr mit Euren Großeltern erlebt. Lustiges, Skurriles, Trauriges, Verrücktes. Kleine Begebenheiten oder auch die Geschichte des Lebens. Und wir drehen den Spieß auch um: Was haben Großeltern mit ihren Enkeln erlebt?

Wir haben dieses Thema gewählt, da wir eine Gemeinschaft von Großeltern kennengelernt haben, die es schwer haben – denn sie dürfen keinen Kontakt zu ihren Enkeln haben. Sie engagieren sich dafür, dass ein Kind nicht nur das Recht auf Eltern, sondern auch auf Großeltern hat, und dass die Großeltern eine wichtige Rolle im Leben ihrer Enkel spielen dürfen. Wir möchten die BIGE dabei mit einem kleinen Fragebogen unterstützen, der mit Daten deutlich macht, wie wichtig Großeltern sind.

„Ich bin stolz daruf, sagen zu können, dass ich mit dem einzigartigen Design der offenen Bücherschränke ein Kulturprojekt erschaffen konnte. Aus einem einzelnen Projekt in Bonn ist dank der BOKX-Schränke eine Bewegung geworden.“, sagt Hans-Jürgen Greve, Designer der offenen Bücherschränke BOKX. Gemeinsam mit dem Team der urbanlife eG möchte er diese Bewegung weiter stärken und den vielen Nutzern für ihr Engagement an den Bücherschränken danken.

Gerne möchte ich mit einer Geschichte beginnen, die Andere vielleicht inspiriert, ihre erlebten Geschichten aufzuschreiben, sagt Andrea Sachtleben, Projektleiterin und Bühnencoach bei der urbanlife eG.:

Tante Olga

Meine Großmutter war eine sehr emanzipierte Frau. Sie hatte meinen Eltern Weihnachten 1964 verkündet, dass sie ihre Wohnung , in der sie mit meinem Vater wohnte, zum 1. März 1965 gekündigt hat und dann in die USA geht. Danach hatte mein Vater keine Bleibe mehr, also mußten meine Eltern heiraten, damit sie zusammenziehen konnten. Andere Zeiten andere Gesetze. Also verschwand meine Großmutter für 7 Jahre. Mein Bruder und ich wurden geboren und als ich 4 Jahre alt war, kam meine Großmutter zurück. Ich hatte sie also bis dahin noch nie gesehen. Ich werde nie vergessen, wie wir sie am Flughafen abholten. Sie trug ein mondänes  schwarzes Kleid und einen großen schwarzen Hut. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich hatte schon ein bisschen Respekt vor dieser Erscheinung. Dennoch entpuppte sich meine Großmutter, ich hätte sie NIE Oma nennen dürfen, als guter Babysitter. Sie kam, wie Großmütter oder Omas das tun, zu uns, wenn meine Mutter auf Dienstreise war, um auf uns aufzupassen. Natürlich kochte sie auch für uns. Immer wenn es Salat gab, sagte sie: „Ich hatte eine Tante Olga und die hatte so schlechtes Benehmen. Sie nahm immer ihre Salatschüssel und trank die Soße aus der Schüssel.“ Dann nahm meine Großmutter ihre Salatschüssel führte sie an den Mund und trank die Soße. „Meine Tante Olga war wirklich unerhört. Das darf man wirklich nicht machen.“ Ich habe ehrlich gesagt Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass es Tante Olga überhaupt nicht gab.

Haben Sie auch eine schöne Geschichte? Dann schreiben Sie uns an info@urbanlife-eg.de. Wir nehmen mit Ihnen Kontakt auf.

Haben Sie Fragen zum offenen Bücherschrank? Dann schreiben Sie uns.